Lebe deine Träume jetzt ...
Was ist richtig, was ist falsch? Nun, darüber zu entscheiden, sollte jedem Einzelnen überlassen sein. Was mich immer wieder zum Erstaunen bringt ist die Tatsache, dass Menschen enorm viel Energie dafür aufbringen, ihrem Glück anscheinend erheblich im Wege zu stehen. Natürlich könnte ich über die Gründe philosophieren und psychologisieren. Ich denke aber, dass es viel wichtiger ist, Lösungen zu suchen und zu finden, den Blick nach vorn zu richten anstatt zurück, nicht darüber nachzudenken, warum uns was, wie, wo und zu welchem Zeitpunkt widerfahren ist. Weshalb uns Menschen verlassen, betrügen, ausnutzen, schlecht behandeln und vieles mehr ...
Es gibt Erklärungen dafür ...
Vor einiger Zeit war ich in Rom. Eine traumhafte, sinnliche Stadt, die trotz ihrer Größe dennoch etwas Beschauliches hat. Auch dort habe ich wieder einmal festgestellt, dass sich alle Menschen, egal welcher Nationalität, welchen Alters und welchen Geschlechts, danach sehnen, Liebe zu finden.
Im Park der Villa Borghese traf ich eine junge Australierin, 22 Jahre jung, die ein halbes Jahr in Venedig, Florenz und Rom verbracht hatte. Sie lernte in der Zeit fleißig italienisch, amüsiert hatte sie sich wenig, verliebt auch nicht. Zu tief saß die letzte Enttäuschung ...
Dabei wäre doch ein Aufenthalt im Land des dolce vita und der bella lingua geradezu idealer Boden gewesen, um den Liebesschmerz in den USA zu vergessen ...
Vor wenigen Tagen rief mich eine 60-Jährige an, die nun in den Vorruhestand gegangen ist und meinte, es sei wieder Zeit, sich dem Flirten zuzuwenden, dass sie völlig verlernt habe.
Mit meiner Italienischlehrerin diskutierte ich über Themen: Wann beginnt ein Seitensprung? Fühlen sich deutsche Frauen ungern sexy? Flirten Latinlover besser als die Einheimischen? Gibt es Schicksal und Fügung? Was bewirkt die Kraft der Gedanken? Existiert die wahre Liebe zwischen zwei Menschen? Ist Österreich derzeit das bessere Deutschland – wie es Politiker des Alpenvorlandes behaupten? Warum haben Menschen ein so großes Bedürfnis, etwas ändern zu wollen und gleichzeitig soviel Angst davor? Ist der Mensch wirklich des Menschen Wolf? Und warum leben die meisten ihre Träume nicht, sondern träumen ein Leben lang davon?
Aber ich rede nicht nur mit meiner Italienischlehrerin (mit ihr natürlich in der bella lingua, was bei der Themenauswahl schon Herausforderung bedeutet), sondern mit allen Menschen darüber, was sie bewegt und beschäftigt.
Beim Verkosten von „Grenache total“ – lag in den angebotenen Weinen nicht nur die Wahrheit, sondern brachte mir wieder einmal die Erkenntnis, dass es sich der Mensch selbst recht schwer macht. Meine Tischnachbarin, Anfang 50, attraktive Großmutter und berufstätig, gelernte Goldschmiedin und inzwischen im Marketing eines PC-Bildschirmherstellers gelandet, gestand mir, dass sie sich den Luxus erlaubt, manchmal einfach mit einer Freundin zum Shoppen loszuziehen und ein paar Stunden für sich zu beanspruchen. Natürlich erst, nachdem sie dafür gesorgt hat, dass es allen gut geht und in Ordnung ist, das Haus geputzt, eingekauft, die Tiere versorgt, der Ehemann bei Freunden ...
Auf meine Frage, warum es eigentlich Luxus für sie sei, auch mal an sich zu denken, um daraus die Kraft zu schöpfen, Beruf, Haushalt, Enkel mit zu beaufsichtigen und vieles mehr ... wusste die Dame zunächst keine Antwort. Aber sie wurde nachdenklich und meinte: „Ja, zukünftig werde ich diese Stunden aus anderer Sicht betrachten und sie als etwas sehen, auf das ich ein Recht habe.“
Mehr die Leichtigkeit des Augenblicks genießen, mehr Weiblichkeit genießen, mehr flirten. Entdeckt die Italienerin in Euch, gönnt Euch Leidenschaft im Kleinen und Großen und schwelgt jedem Tag in neuen Erfahrungen. Probiert Euch und Dinge aus: Vielleicht eine Fahrt mit dem Heißluftballon. Ein Wunsch, den Ihr seit Jahren in sich tragen, kurz zum Shoppen nach Mailand fliegen, Florenz, Rom oder zum Kurztrip nach Paris – allein, zu zweit – ganz wie Ihr wollt. Ihr habt den Dirigentenstab für Eurer Leben allein in der Hand und müsst auch vorher nicht noch mit den Kindern zum Arzt, den Anzügen in die Reinigung und was sonst normalerweise auf der To-do-Liste steht.
Glaubt mir, die Liste bleibt, und manches erledigt sich dabei sowieso von selbst. Ihr könnt Euch also entspannt ein bisschen ausklinken und energiegeladen zurückkehren ...
Natürlich gilt mein Tipp nicht nur für Frauen. Auch Männer sollten dem Alltag mehr entfliehen, ihrem Beruf, an den sie sich oft sehr klammern, keine Zeit haben und alles auf später oder irgendwann verschieben – solange, bis es einfach kein später mehr gibt aus vielen Gründen, von denen wir heute noch nichts ahnen. Seid kreativ – Ihr müsst nicht perfekt sein, einen Preis damit gewinnen oder im Wettbewerb mitmachen. Wenn Ihr es wollt, ist es gut – wenn nicht, ist es auch in Ordnung. Wichtig ist die Freude, das Neue, das Lebens- und Sinnesfrohe. Latinlover sind nicht nur wegen ihr nachgesagten Liebestechniken so heiß begehrt, sondern auch wegen ihres Charmes, der Frauenherzen zum Schmelzen bringt. Einen Auffrischungskursus in Rom, Bologna oder Neapel kann auch bei Männern ungeahnte Fähigkeiten entfachen. Warum versucht Ihr es nicht einmal ...
Ich kann Frauen und Männer nur bestärken, ihre Geisteshaltung zu sich selbst zu ändern. Denn ganz ehrlich, wenn IHR nicht zu Euch selbst gut seid, wer soll es dann sein? Immer zu funktionieren ist ja prima, aber sich selbst wertzuschätzen ist um vieles besser. Denkt nicht zu oft darüber nach, was denn die anderen über Euch sagen oder denken. Es allen Recht machen, funktioniert sowieso nicht, und gewinnen könnt Ihr dabei auch nicht.
Wie besagt es doch mein Morgensatz so wundervoll: „Das Schönste im Leben ist, schon vor dem Aufwachen glücklich zu sein!“
Seid glücklich, nehmt es selbst in die Hand und genießt die Möglichkeit, Eurer Leben selbst zu lenken, es zu inszenieren, es zu ändern und zu korrigieren, sooft Ihr mögt und wie es Euch Spaß macht.
„Was Ihr wollt“ schrieb William Shakespeare 1601 in seinem Klassiker. Ein bisschen verrückt sein und übertreiben, die Liebe in ihren Irrungen und Wirrungen mit erfüllendem Ausgang genießen.
Nun müsst Ihr Shakespeare nicht in allem folgen, aber mehr dolce und vita darf es bei den meisten Menschen schon sein –vor allem ohne ständig schlechtes Gewissen. Probiert es aus, auch wenn es nicht auf Anhieb klappt. Macht nichts, versucht es gleich noch einmal, und vergesst dabei das Lächeln nicht. Fördert es doch die innere und äußere Schönheit, entspannt und gesünder lebt Ihr damit auch. Das haben Studien erwiesen.
„Du siehst Dinge und sagst ,Warum? Aber ich träume von Dingen, die es nie gegeben hat und sage „Warum nicht?“ George Bernhard Shaw
Seid gut zu Euch und bis bald.
Herzlichst
Eure Susan Heat – susan-heat.de
Repro: Susan Heat